So erkennen Sie den Holzwurmbefall
Sie haben liebgewonnene Stücke aus Holz oder wertvolles antikes Mobiliar aus Holz in denen Sie auf einmal viele kleine Löcher finden? Ein Hinweis auf den Befall eines Holzwurms.
Holzwürmer, auch als Nagekäfer Anobium punctatum bekannt, sind hungrige kleine Würmer, die Schaden in jeglichen Hölzern anrichten. Überprüfen können sie einen Befall, indem sie vor den betroffenen Möbel- oder Holzstücken ein dunkles Papier oder Ähnliches auslegen, um zu schauen, ob sich darauf nach einigen Tagen Sägespäne sammeln. Dies wäre der Fall, wenn Holzwürmer in ihrem Holz aktiv sind. Dann heißt es schnell handeln und den Holzwurm bekämpfen, bevor die kleinen Insekten noch mehr Schaden anrichten und das geliebte Möbelstück oder andere Gegenstände aus Holz stärker vernichten.
Woher kommt der Holzwurm?
Holzwürmer mögen Feuchtigkeit
Holzwürmer werden hauptsächlich durch nasses, feuchtes Holz angelockt. Dieses ist vor allem in Kellern, auf Dachböden oder in leerstehenden Gebäuden zu finden. Jedoch kann es auch in Wohnräumen zu feuchtem Holz durch zum Beispiel häufiges Wischen kommen. Erkennen kann man die kleinen Insekten anhand der 1 bis 2 mm große Löcher im Holz aus denen Bohrmehl hervortritt. Dies deutet auf die Aktivität der Würmer hin. Die Nagekäfer können sich zudem vermehren, wenn sie im Holz ihre Eier ablegen aus welchen die Larven schlüpfen. Bis diese schlüpfen dauert es in der Regel ein bis vier Jahre, weshalb es umso wichtiger ist den Holzwurmbefall komplett zu beseitigen, damit man die Ausbreitung des Holzwurms verhindern kann und nicht in ein paar Jahren wieder vor demselben Problem steht.
Wie werde ich die Holzwürmer wieder los?
So bekämpfen Sie die Holzwürmer richtig
Zuerst einmal ist es ratsam zu prüfen, ob es ein starker Befall ist oder nur ein kleiner Teil des Holzes von dem Holzwurm befallen ist. Dann gibt es einige Hausmittel mit denen sie die ungeliebten Würmer wieder loswerden. Nur, wenn diese nicht wirkungsvoll sind, sollten sie mit Vorsicht chemische Mittel anwenden oder professionelle Hilfe durch einen Kammerjäger in Betracht ziehen. Chemische Mittel sind oft eine erfolgreiche Maßnahme, können jedoch auch gesundheitsschädliche Substanzen enthalten, sowie in Kontakt mit der Haut gefährliche Reize auslösen.
Diese sollten daher nicht ihre erste Wahl sein. Bei geringerem Befall lassen sich die Insekten, wie bereits erwähnt auch sehr gut mit Hausmitteln bekämpfen.
Extreme Temperaturen - Hitze oder Kälte tötet ab
Holzwürmer sind temperaturempfindlich. Weder Hitze, noch eisige Kälte überleben die Würmer. Deshalb bietet sich im Sommer die Möglichkeit das betroffene Holz oder das Möbelstück in die pralle Sonne zu stellen, sodass es zu einer Austrocknung der Tiere und Larven kommt. Sollten sie einen ein Gewächshaus besitzen, bietet dieses ebenfalls eine gute Möglichkeit zur Austrocknung der Nagekäfer. Im Winter, insofern eine trockene Kälte mit Minusgraden vorliegt, können sie das Holz ebenfalls nach draußen stellen. Bei kleineren Gegenständen bietet es sich an den Backofen oder das Gefrierfach zu nutzen. Dafür zuerst das Holz in Folie einwickeln. Im Backofen sollte dabei eine Stunde bei 60 Grad zur Holztrocknung reichen, um die Würmer abzutöten. Dort sollte man jedoch darauf achten, vor allem bei altem oder lackiertem Holz, dass dieses nicht selbst beschädigt wird. Auch mit gezielter Hitze durch einen Fön oder einer Heißluftpistole lassen sich die Würmer aus dem Holz vertreiben. Mit etwas Abstand zum Holzwurmloch können sie damit direkt auf die Würmer zielen und auch die Larven direkt bekämpfen.
Eicheln - die Holzwürmer herauslocken
Etwas langwieriger, dafür jedoch kostengünstig und einfach, ist die Bekämpfung des Nagekäfers mit Eicheln. Diese locken mit ihrem Geruch die Würmer aus dem Holz. Verteilen sie die Eicheln dafür rundherum um das betroffene Holz oder Möbelstück. Wirkung zeigt die Maßnahme, wenn die Eicheln dann von kleinen Löchern befallen sind. Nun können sie die Eicheln in welchen sich nun die Holwürmer befinden, entsorgen. Legen sie solange neue Eicheln aus, bis in diesen keine neuen Löcher mehr erkennbar sind.
Zwiebeln - diesen Geruch mögen Würmer nicht
Ist der Befall durch die Würmer gering, eignet sich auch die Zwiebel als Hausmittel. Hier hilft es das Holz mit einer aufgeschnittenen Zwiebel einzureiben, sodass der Geruch die Holzwürmer vertreibt. Hier sollte man sich jedoch bewusst sein, dass das behandelte Holz ebenfalls den Geruch annimmt, wodurch sich diese Möglichkeit eher im Freien oder im Garten anbietet.
Säure - nicht nur für den Menschen ätzend
Ein weiteres Hausmittel im Kampf gegen die Holzwürmer ist Essigsäure oder Natriumborat. Die Essigmischung kann man mit Hilfe einer Spritze in die Löcher im Holz geben. Dies ist eine aufwendige, aber kostengünstige Lösung um die Nagekäfer zu bekämpfen. Zudem nimmt auch hier das Holz leicht den Geruch des Essigs an, wodurch es nicht bei Möbelstücken zu empfehlen ist.
Salmiakgeist - wenn Hausmittel nicht mehr helfen
Bei einem hartnäckigeren Befall können sie den Einsatz von Salmiakgeist in Erwägung ziehen. Dies ist eine chemische Substanz, die sie jedoch eigenständig einsetzen können, ohne professionelle Hilfe beanspruchen zu müssen. Bei dem Einsatz müssen sie stets vorsichtig sein, Kontakt mit der Haut und das Einatmen unbedingt vermeiden. Deshalb ist Schutzkleidung sehr wichtig. Bei dieser Methode werden die Dämpfe des Ammoniakwassers genutzt, um den Holzwurm abzutöten. Stellen sie ihr Möbelstück oder das betroffene Holz in einer Plastikplane oder einem Sack verpackt mit einer geöffneten Dose Salmiakgeist (25%) ins Freie. Achten sie darauf, dass es undurchlässig ist und warten sie einige Stunden, damit das Gas, welches das Ammoniakwasser abgibt, dass Holz komplett durchdrungen hat. Beschleunigen lässt sich der Vorgang durch Wärme und Sonne.
Isopropanol - Mit Alkohol gegen den Holzwurm
Eine Bekämpfung mit Alkohol eignet sich vor allem bei unbehandeltem, etwas dünnerem Holz und ist gesundheitlich weniger bedenklich, als andere chemische Substanzen. Isopropanol besitzt eine hohe desinfizierende Wirkung und wird auch als Reinigungsmittel eingesetzt. Es sollte bei der Bekämpfung der Würmer eine reine Lösung des Alkohols verwendet werden. Achten sie darauf, es entweder im Freien oder in gut gelüfteten Räumen anzuwenden, da bei größerem Einsatz ein explosives Luftgemisch entstehen kann. Sind die Vorbereitungen getroffen, können sie nun das Holz zügig mit dem Alkohol einpinseln. Damit das Isopropanol nicht zu schnell verflüchtigt können sie das Holz anschließend in Folie einwickeln. Lassen sie diese in Ruhe circa drei Tage einziehen.
Wie beuge ich Holzwurmbefall vor?
Achtung bei der Lagerung
Wie bereits erwähnt, werden die Nagekäfer durch feuchtes Holz angelockt, daher sollten Sie vermeiden, dass ihr Holz mit Wasser in Kontakt kommt. Trockenes Holz in warmer Umgebung wird in der Regel von den Würmern gemieden. Sollte dies nicht vermeidbar sein, ist es wichtig, dass sie ihr Holz oder ihre Möbel mit einem Holzschutzmittel behandeln, um Feuchtigkeit vorzubeugen. Außerdem sollte man darauf achten, dass Holz im Freien zum Beispiel im Garten nicht direkt auf dem Boden liegt, da es sonst die Bodenfeuchtigkeit aufnimmt und die Trocknung verhindert. Zudem kann eine Plane vor Regen schützen.
Bei der Lagerung von Feuerholz für den Kaminofen, sollten sie darauf achten, dass dies bereits ausreichend abgelagert ist. Es ist außerdem sinnvoll dieses nur 1-2 Tage im Haus zu lagern und es rasch verbrauchen.
Vorbeugen mit natürlichen Mitteln
Regelmäßiges Lüften kann helfen die Luftfeuchtigkeit im Raum zu regulieren. Diese können sie mit einem Hygrometer kontrollieren. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, das heißt in Wohnräumen ab 60%, sollten sie die Ursache ermitteln und Maßnahmen dagegen ergreifen. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe eines Entfeuchtungsgeräts geschehen.
Schützen sie ihre Holzobjekte im Vorhinein. In Wohnräumen sollten sie dabei auf einen natürlichen Schutz achten. Für ihre Holzmöbel eignet sich zum Beispiel Zedernöl. Es schützt nicht nur gegen die lästigen Holzwürmer, sondern sorgt ebenfalls für einen glanzvollen Anstrich ihrer Möbel. Weitere schadstoffarme Mittel können Wachse, Lasuren, Farben oder Lacke sein. Ein Tipp: Darauf achten, dass das Umweltzeichen „Blauer Engel“ vorhanden ist.
So bekämpfen wir den Holzwurm
Weg mit dem Holzwurm dank thermischer Behandlung nach IPPC
Wir von Naturmassivmöbel verzichten ganz bewusst auf chemische Mittel bei der Holzwurmbekämpfung. Stattdessen verwenden wir eine Wärmebehandlung nach IPPC – dem internationalen Pflanzenschutzübereinkommen – zur nachhaltigen Holzwurmbekämpfung. Zum Schutz unserer Möbel werden die Werkstücke in einer speziellen Wärmekammer bei einer Temperatur von 60 °C für mindestens vier Stunden erhitzt. Bei einer Lufttemperatur ab ca. 55 °C sterben die eventuell vorhandenen Holzwürmer dank der thermischen Behandlung ab.
Auch, wenn wir nicht wollen, dass Holzwürmer unsere schönen Massivholzmöbel vernichten, tragen die Wurmbilder zur natürlich-rustikalen Optik und damit zur Einzigartigkeit von Massivholz bei. Falls Sie also ein Wurmloch an einem unserer rustikalen Möbel oder Wohnaccessoires aus Massivholz finden, können Sie beruhigt sein: durch die entsprechende Vorsicht bei der Fertigung ist kein aktiver Befall mehr vorhanden. Für eine gleichmäßige Oberfläche füllen wir die Wurmlöcher, falls vorhanden, mit dem passenden Holzkitt aus.
Fazit: Holzwürmer sind nervig, aber keine Katastrophe
Zwar sind die kleinen Würmer lästige Einsiedler ihres Holzes, jedoch ist es kein Grund in Panik zu geraten. Die Holzwümer verbreiten sich nur sehr langsam auch auf weitere Möbelstücke oder Baken im Haus aus. In der Regel konzentriert sich der Befall auf ein Stück Holz. Sobald sie den akuten Befall erfolgreich bekämpft haben und danach die vorbeugenden Maßnahmen befolgen, müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie ihr Zuhause mit Holzmöbel ausstatten möchten. Benötigen sie noch das richtige Mobiliar, schauen sie doch gerne in unserem Shop vorbei und lassen sie sich von unseren hochwertigen, exklusiven Massivholz Designs inspirieren.